Steuerdruck prüfen

Bevor man nun den System und den Steuerdruck “kalt” misst, werden vorher noch die Elektro Stecker am Kaltstartventil, Zusatzluftschieber, Warmlaufregler, Thermozeitschalter und Luftmengenteiler ( Sicherheitsschalter) abgezogen, auch der Unterdruckschlauch am Warmlaufregler wird abgezogen.
Für die Messung Steuerdruck “kalt” muss der Motor und somit der Warmlaufregler am besten über Nacht vollkommen auf Umgebungstemperatur gebracht werden, und dann auch bei dieser Umgebungstemperatur die Steuerdruckmessung vorgenommen werden. Durch diese lange Abkühlphase ist sichergestellt, das der Bimetallstreifen im Warmlaufregler völlig abgekühlt ist und mit voller Kraft auf das Federpaket drückt.

1. Messung:
Der Absperrhahn ist bei der ersten Druckprüfung “Steuerdruck kalt” geöffnet!

Jetzt wird das Kraftstoffpumpenrelais vom Sockel abgezogen, mit einer Brücke am Sockel (Klemme 30 (Dauerplus, und Klemme 87 (Kraftstoffpumpe) gestartet. Sobald die Brücke angesteckt ist, fängt die Kraftstoffpumpe an zu fördern und baut Druck auf.
Der angezeigte Wert ist der Steuerdruck "kalt", dieser sollte mit dem Steuerdruckdiagram übereinstimmen.

2. Messung:
Jetzt wird der Systemdruck gemessen, der Absperrhahn ist bei diesem Vorgang geschlossen, der angezeigte Wert am Manometer ist der Systemdruck. Weicht dieser vom vorgeschriebenen Wert ab, muss der Systemdruckregler wieder ausgebaut werden, und durch entfernen oder hinzufügen der sehr dünnen Beilegscheiben auf Wert gebracht werden, diesen Vorgang wiederholen bis der Systemdruck korrekt eingestellt ist.

3. Messung:
Als nächstes wird der Steuerdruck "warm" ohne Unterdruck geprüft, der Unterdruckschlauch am Warmlaufregler ist immer noch abgezogen. Dazu wird der Elektro Stecker wieder auf den Warmlaufregler aufgesteckt, und die Kraftstoffpumpe wie bei den ersten beiden Messungen gestartet, da der Elektro Stecker am Warmlaufregler aufgesteckt ist, wird der Bimetallstreifen im Warmlaufregler beheizt, und hebt ab, der Steuerdruck am Manometer muss nun steigen bis er auf Sollwert ist (2,9 bar). Das kann gut 10 Minuten dauern, da die Motorwärme fehlt.

4. Messung:
Als letztes wird der Steuerdruck "warm" mit Unterdruck gemessen, dazu muss der Motor aber laufen. Die Brücke am Benzinpumpen Sockel wird wieder entfernt, alle vorher abgezogenen Elektro Stecker der K-Jetronik werden wieder aufgesteckt, auch der Unterdruckschlauch am Warmlaufregler, dann wird der Motor gestartet. Dieses mal sollte der angezeigte Wert (Steuerdruck "warm" mit Unterdruck) 3,9 bar anzeigen, dieses mal auch schneller, da die entstehende Motorwärme auch auf das Bimetall im Warmlaufregler wirkt.

Ich habe für diese 4. Messung profisorisch einen Unterdruckschlauch vom Warmlaufregler mit einer Unterdruckanzeige bis -1 bar aufgesteckt, und die Gegenseite vom Original Unterdruckschlauch am Luftsammlerverteiler einen Blindstopfen gesetzt, damit der Motor bei dieser Messung keine Nebenluft ziehen kann. Wenn der Motor läuft und man nun am anderen Ende vom Unterdruckschlauch am Warmlaufregler mit dem Mund Vacuum erzeugt, kann man an der Druckmessvorrichtung sehen wie sich der Steuerdruck “warm” mit Unterdruck verhält.
Da der Motor von den vorhergegangenen Messungen warm gelaufen ist, erzeuge ich mit dem Unterdruckschlauch einen Unterdruck von -0,5 bar, und halte den Unterdruckschlauch mit der Zungenspitze geschlossen, der Steuerdruck sollte einen Wert von 3,9 bar anzeigen. Lässt man nun den Unterdruck im Schlauch etwas entweichen, kann man sehen das der Steuerdruck erst bei einem Vacuum von ca. -0,15 bar schlagartig auf 2,9 bar Steuerdruck abfällt. (Volllastanreicherung)

Sollte bei diesen Messungen etwas völlig aus der Richtung sein, sollte man sich überlegen, ob man einen neuen Warmlaufregler einbaut oder den alten selber überholt und einstellt.

Meine eigenen gemachten Erfahrungen wärend der Fehlersuche an der K-Jetronik